Womo-Urlaub ohne Plastikflaschen

Ein bisschen wie Geocaching: Wo ist der nächste Trinkwasser-Brunnen?

Einen Wildcamper-Wohnmobil-Tipp hab ich noch für alle, die ihr Leben gerne plastikfrei gestalten: Ich bin vor zwei Jahren für die Trinkwasserversorgung im Urlaub auf Glasflaschen gewechselt, die ich immer an öffentlichen Brunnen auffülle. Hier meine Tipps im Detail:

Der Kasten

Ich habe mich für den relativ teuren Holzträger mit Flascheneinsatz von Manufaktum entschieden, weil er aus Holz ist und gut aussieht. Aber eine günstige Variante aus Plastik würde natürlich auch schon viel Einwegplastik sparen.

Die Flaschen

Praktischerweise passen die günstigen 1L-Wasserflaschen von Ikea (Modell „Korken) fast perfekt. Bei den letzten zwei Flaschen muss man allerdings etwas stopfen und drehen, so dass ich jeweils eine dünnere Flasche (unter 9cm ⌀) in jede Reihe stelle. Die Flaschen von Ikea sind übrigens mit Platikverschluss, wer also ganz plastikrei sein will, muss sich in Haushaltsläden auf die Suche nach Keramikverschlüssen mit Kautschukgummi machen. Kustermann in München hat das zum Beispiel. nenter image description here

Wasser finden

Was viele nicht wissen: Leitungswasser ist mittlerweile in fast ganz Europa trinkbar, anscheinend nur in einigen osteuropäischen Ländern nicht. Das heißt natürlich nicht, dass es immer beste Qualität ist, in Spanien schmeckt es natürlich schon oft nach Chlor. Aber ich finde das für ein paar Wochen weder geschmacklich noch gesundheitlich problematisch. Wasserhähne können außerdem immer Keime enthalten, aber das gilt für den Hahn in der eigenen Küche oder auf der Bergalm auch, wo man sich auch keine Sorgen macht. Als gesunder Mensch ist das also ein normales Alltagsrisiko. nWer nicht jeden Tag auf dem Campingplatz übernachtet, muss nur noch wissen, wo er Wasser herbekommt. nenter image description here

Unerlässlich zum Finden ist die App Osmand (Play Store/Apple-Store/F-Droid). Diese Offline-Navigationssoftware nutzt die freie Karte von Openstreetmap und kann auf Wunsch auch Trinkwasser als POI (Point of Interest) anzeigen. Ist eigentlich sowieso unerlässlich für den Urlaub, weil man sich damit auch Wikipedia-Artikel oder Wikivoyage-Beiträge für ganze Regionen vor der Reise herunterladen kann. nUm Trinkwasser anzuzeigen, geht man auf das Suchsymbol, gibt „Trinkwasser“ ein, tippt das Symbol für Trinkwasser an und wählt dann „Trinkwasser auf der Karte anzeigen“. Fortgeschrittene können sich unter Menü/Anzeige konfigurieren/Schnellaktion“ einen Shortcut legen, der evtl. auch noch andere POIs enthält, bei mir z.B. auch Quellen und Camper-Entsorgungsstationen (die fast immer auch Trinkwasser anbieten). Und fast immer gibt es Wasserhähne in der Nähe der Strecke. Ökonomisch/ökologisch liegt der maximale Umweg für mich bei 15km – ab da würde ich mein Wasser im Supermarkt kaufen. Mit Glück findet man auch Wasserbrunnen, die nicht eingezeichnet sind: In Parkanlagen, auf Spielplätzen, im Stadtzentrum und auf Sportplätzen. Auf Friedhöfen auch immer – aber die lasse ich zumindest tagsüber grundsätzlich aus, weil ich das pietätslos finde. Tankstellen finde ich nicht empfehlenswert, einfach weil niemand dran denkt, dass jemand das als Trinkwasser benutzt – entsprechend werden die Hähne nicht gereinigt und vielleicht auch weniger sorgfältig benutzt. Nach einigen Tagen (je nach Wärme) sollte man das Wasser nicht mehr trinken. Aber länger als 2-3 Tage reicht der Kasten selbst für eine Person nicht.

Fazit

Sehr positiv! Spart viel Plastik und gar nicht mal so wenig Geld (pro Urlaub und Person 15-30€). Vor allem in Italien hat man gar keine Probleme, dort holen sich auch die Anwohner das Wasser oft an einem kommunalen Brunnen. Auch in Frankreich und Deutschland habe ich im Umkreis von wenigen Kilometern immer etwas gefunden, nur im Süden Spaniens wird es manchmal schwierig, unter 10km Wasser zu finden.

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