Mal wieder eine irre etymologische Verbindung: Wie das deutsche „Buch“ mit dem persischen Wort für Entschuldigung (ببخشید bebaxšid) zusammenhängt:
Die gemeinsame PIE-Wurzel ist vermutlich *bʰeh₂g- (teilen, zuteilen). Im persischen dann gönnerisch (gewähren, spenden), also vermutlich eine Verkürzung („Gewähre Vergebung!“).
Und das mit dem Buch ist eine von zwei vermuteten Etymologien: Buchstaben waren ursprünglich auch Besitzzeichen.
https://en.wiktionary.org/wiki/Reconstruction:Proto-Germanic/b%C5%8Dks
Buchstaben sind ja bei den Sumern aus langen Listen für Verwaltungen entstanden. Eventuell gab es auch bei den Germanen „Bücher“ mit solchen Besitz-„Zuteilungen“.
Zwei weitere Bekannte aus der Wurzel: Das oft etwas unappetitliche Biologie-Suffix –phagus für was auch immer etwas anders frisst. Semantischer Wandel: Ich bekomme etwas -> ich esse etwas.
Und kürzlich ging es um eine missbräuchliche Sekte in Deutschland mit Sanskrit Namen: Bhakti Marga.
Das bezeichnet eine spirituelle Technik („Weg der Hingabe“). Bhakti (Hingabe) auch wieder aus der PIE-Wurzel *bʰeh₂g-. Semantische Wandlung stelle ich mir so vor von „Zuteilung“ zu „Teil-Nahme“, „Teil werden“.
Irre! khodâ hâfez!