Mosaikum 1.0
Von KerLeone


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22.2.2005
Unfruchtbare Frauenrechtlerinnen und der Storch
Das auf ganz falschen Voraussetzungen beruhende Bestreben nach geschlechtlicher Aufklärung der Kinder, das sich in neuerer Zeit vornehmlich durch die Propaganda meist unfruchtbarer, oder doch kinderloser Frauenrechtlerinnen bemerkbar macht, ausgenommen, geht die sonst allgemein geltende Anschauung dahin, daß den Kindern möglichst lange die Art und Weise menschlicher Fortpflanzung im Dunkeln bleibe. Das Kind braucht, so lange es Kind ist, von allen diesen Dingen nichts zu wissen und deshalb erzählt man ihm, wenn sich Familiennachwuchs einstellt, der Storch habe das kleine Baby gebracht. Ich muß sagen, daß ich dieses Vorgehen durchaus billige und es als ein Verbrechen und eine verdammungswürdige Untat ansehe, das Vorstellungsleben der Kinder mit Dingen zu erfüllen, die sie nach den in ihnen eingewurzelten Begriffen der Schamhaftigkeit - jener Schamhaftigkeit nämlich, die ein Produkt der Zivilisation ist - als etwas Schmutziges ansehen (...)."
(Schidlof, Berthold: Liebe und Ehe bei den Naturvölkern, 1925)

22.2.2005
Vaterschaft und Christentum
Malinowski found it quite impossible, in spite of his best argumentative efforts, to persuade his friends on the [trobriand] islands that there is such thing as paternity. They regarded this as a silly story invented by the missionaries. Christanity is a patriarchal religion, and cannto be made emotionally or intellectually intelligible to people who do not recognize fatherhood. Instead of "God the Father" it would be necessary to speak of "God the Maternal Uncle," but this does not give quite the right shade of meaning, since fatherhood implies both power and love, whereas in Melanesia the maternal uncle has the power and the father has the love. The idea, that men are God's children is one which cannot be conveyed to the Trobriand Islanders, since they do not think that anybody is the child of any male. Consequently, missionaries are compelled to tackle first the facts of physiology before they can go on to preach their religion.
(Betrand Russell, Marriage and Morals, S. 13.)

22.2.2005
Sex und Ladenöffnungszeiten
The fact that shops are closed on Sundays has a religious origin, but is now an economic fact, and so it is with many laws and customs in relation to sex.
(Betrand Russell, Marriage and Morals, S. 8.)

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[28.02.2005] 
Ehrenamtlicher Voluntär für Catering
Gerade eine Email bekommen:
Für die Planung und die Ausführung der "First Annual Berlin Model African Union Conference" (BERMAUC), die vom 26. bis zum 27. Mai in Berlin stattfinden wird, suchen wir noch drei Voluntären/Voluntärinnen auf ehrenamtlicher Basis. (...) Zudem ist die Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Prof. Dr. Horst Köhler vorgesehen.
Eine der drei Stellen beinhaltet die Position "DirektorIn des Ressorts Logistik und Catering". Haha! Voluntariat!! Das ist etwas ganz andere als das Fressen für Diplomaten zu organisieren. Direktor! Ehrenamtlich! Was für eine Ehre! Schirmherrschaft von Köhler ist vorgesehen? Haha! Nichts gegen mittellose Stundenten, die Konferenzen organisieren, aber dann muss man auch die Karten auf den Tisch legen und kann nicht so einen Bullshit verzapfen.
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[23.02.2005] 
Drogen oder doch lieber Klingeltöne
"Mir ist es lieber, wenn meine Kinder ihr Taschengeld für zwei, drei Klingeltöne im Monat ausgeben, als wenn sie davon Drogen kaufen."
Ach du scheiße, die Debatte hat uns gerade noch gefehlt. Zu spät. Jetzt wird sie uns wochenlang beschäftigen.
Und diesselbe Frage hier mit dem Photo, ist der Marc da auf Klingeltönen, oder sind es doch Drogen?
Update: Schade, der Marc hat es anscheinend gar nicht so gesagt.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 2]

[23.02.2005] 
Der Plusquamperfekt
"Aber die Seele, das Ich, der animus", fuhr Orlick fort, "ist vom Körper sehr verschieden. Labyrinthisch sind die Verletzungen, die man der Seele zufügen kann. Die Zeit des Körpers ist der Indikativ des Präsens; aber die Seele hat ein Gedächtnis, eine Gegenwart und eine Zukunft. Ich habe mir einige höchst verworrene Leiden für Mr. Trellis ausgedacht. Ich will ihn mit einem Plusquamperfekt durchbohren."
(Aus Flann O'Brien, Zwei Vögel beim Schwimmen, S. 243)
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[22.02.2005] 
Über Verwechslungen
Orangen kaufen und Mandarinen bekommen, das kann ich gar nicht ausstehen.
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[22.02.2005] 
Über Känguruhs
"Es würde mich nicht im geringsten überraschen, zu erfahren, daß meine Frau ein Känguruh ist, denn jede Hypothese wäre überzeugender als die Annahme, daß sie eine Frau sei."
"Ihr Name", sagte die gute Fee, "ist eine Angelegenheit, die Sie mir noch nicht anvertraut haben. Nichts ist so wesentlich wie die Beine, wenn man ihre Frau auf ihren Känguruhcharakter hin untersuchen will. Hat ihre Frau zum Beispiel Fell an den Beinen, Sir?"
"Mein Name", sagte der Pooka entschuldigend, "ist Fergus McPhillmey, und ich bin Teufel oder Pooka meines Zeichens. Willkommen in meinem ärmlichen Haus, Ich kann nicht sagen, ob meine Frau Fell an den Beinen hat, denn ich habe sie nie gesehen, noch habe ich vor, eine solche Torheit zu begehen. Auf jeden Fall und in aller Höflichkeit - nichts läge mir ferner, als einen Gast zu beleidigen - erachte ich Ihre interessante Feststellung für unwesentlich, denn nichts auf der Welt könnte doch ein hinterlistiges Känguruh daran hindern, sich die Beine zu rasieren und sich als Frau auszugeben."
(Aus Flann O'Brien, Zwei Vögel beim Schwimmen, S. 150-151)
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[22.02.2005] 
Ist schon da (ach wär er schon da!)
Im Traum heute Nacht aus dem Fenster geschaut und einen blühenden Flieder und einen blühenden Kirschbaum gesehen. Und dann zu mir selbst gesagt: "Er ist doch schon da!". Indirekt habe ich das natürlich zu dem Schnee gesagt, als Vorwurf.
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[21.02.2005] 
Bett, treuer Freund
"Ich schäme mich nicht, zuzugeben, daß ich mein Bett liebe", sagte Byrne. "Es war mein erster Freund, meine Pflegemutter, mein liebster Tröster...."
Er hielt inne und trank.
"Seine Wärme", fuhr er fort, "erhielt mich am Leben, als meine Mutter mich gebar. Es hegt und pflegt mich immer noch und gewährt mir rückhaltlos Eingang in seinen warmen Schoß. In meiner letzten Stunde wird es mich zärtlich warmhalten und, wenn ich tot bin, treu meine kalte Hülle bergen. Es wird verwaist aussehen, wenn ich dahin bin."
(Aus Flann O'Brien, Zwei Vögel beim Schwimmen, S. 138)
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 1]

[19.02.2005] 
Mein Leben als Chef-Abhefter
leitz_ordner_schmall.jpg Ein Grund, warum ich immer stärker versuche, Leistungen und Dienstleistungen zu vermeiden, so wie etwa Telefon, Mitgliedschaften oder Versicherungen, ist weniger das Geld, das sie kosten, das schon auch, aber es ist auch dieses Ansammeln von Dokumenten, die per Post kommen und die sich auf meinem Schreibtisch anhäufen, sich zusammenrotten und laut nach Abheftung schreien und nach Befragung und nach Kontrolle, ein wahres Heftlingslager, in dem jederzeit Chaos und Revolte ausbrechen kann, wenn ich, der Heftlingswärter und Chef-Abhefter, meinen Dienst nicht erfülle. Und irgendwann sind die Abhefter voll, und dann muss man überlegen, wen man freilässt oder man muss neue Lager anschaffen und neue Mitarbeiter anstellen, Klarsichtfolianten und Büroklammerer und Locher, und um die muss man sich auch kümmern und deshalb sollte man sein Geld lieber irgendwo unauffällig auf der Straße verlieren als es jemandem zu geben, der einem nur Papiere schickt, heimatlose und entwurzelte Papierdokumente, den Abschaum aller Ausdrucke, die man nie lieb haben wird und die einem nur Ärger bereiten.

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[17.02.2005] 
Videokunst am Fahrkartenautomaten
Videokunst am Fahrkartenautomaten, U-Bahn Fürstenried West.
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[17.02.2005] 
Ich singe eins, zwei, drei, vier.
Morgen spielen die 80ies-Elektro-Popper von Jeans Team in München im Orange House. Wer kommt mit?
Und hier habe ich noch einen älteren Hit von Jeans Team gefunden, der kostenlos zum Download bereitsteht: Keine Melodien. Sehr fetzig, immer noch.
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[16.02.2005] 
Golden Gate für Arme
donnersberger_brueckn.jpg Auch für eine Brücke kann man ein Liebeslied schreiben, das hat Willy Astor mit seinem Lied für die Donnersberger Brücke in München bewiesen. Fab von Odd-Fish hat das ganze mit Bildern ergänzt: Donnersberger Brückn, Du dreckat's G'stell aus Stahlbeton, Du ueberbrueckst die Zeit. Sehr schön. Ich mag sie auch, obwohl sie alle etwas haben, die Münchner Übergänge über die breite Bahntrasse, die Friedenheimer mit ihrer seitlichen Einfahrt von der Südtrasse, die einmalige und weltbekannte Hackerbrücke und die Laimer Unterführung sowieso. Wenn meine Heimat ein Koordinatensystem hat, dann ist diese Bahntrasse eine Achse davon.
Via Rufposten
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[11.02.2005] 
Der Schriftsteller ...
monroe_miller.jpg
... und die schönste Frau der Welt. Sehr traurig.
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[10.02.2005] 
Es ist für alles gesorgt
So auf der anderen Seite zu stehen bzw. zu liegen im Rollenspiel der weißen Kittel ist eine lehrreiche Erfahrung; die Neonröhren hinter sich weglaufen zu sehen bei der Fahrt durch die langen Gänge zum OP, mit deckenwärts gerichtetem Blick, keine Brille, keine Klarheit, Stimmengewirr, eine vertraute Hand voll Liebe und ein Satz: "bis gleich, mein Schatz"; der burschikose Humor der bis zum Umfallen erschöpften Ärzte, die jeden Tumor dieser Welt gesehen haben. Und wie ich die Narkosen genossen habe, dieses widerstandslose Wegsinken in die Gefühllosigkeit, keine Angst mehr.
(passe.par.tout mit einer der hässlichsten und unangenehmsten Krankheiten: Nierensteine und einer der fiesesten dazu: Tumor)
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[8.02.2005] 
46 gute kostenlose Tools
Freie Programme gibt es viele, aber so eine gut sortierte Liste ist selten. Vor allem das Notizenprogramm KeyNote sieht interessant aus.
Via Ultimate Insult
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[8.02.2005] 
Frau F. aus der Seniorenresidenz
"Gehe ich nun zum Kegeln oder zum Vortrag" gellt sie durch die Halle, "zum Vortrag oder zum Kegeln?"

Ich rate ihr, zum Kegeln zu gehen.

"Gehe ich aber nun zum Vortrag oder zum Kegeln" gellt sie weiter, "zum Kegeln oder zum Vortrag?"

Ich rate ihr, zum Vortrag zu gehen.

"Ich gehe gerne zum Kegeln, aber ich gehe auch gerne zum Vortrag!"
Die ganze Geschichte von Frau F. gibt's bei Goncourt.
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[6.02.2005] 
So protestieren die deutschen Studenten
studenten_yahoo.jpg ... zumindest bei Yahoo.

Via Fluchtweg
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[6.02.2005] 
Allein mit einem Gespenst
Promotion: Allein mit einem Gespenst. Die Zeit gibt Einblick in das Leben eines Doktoranden. Sehr treffend, leider.
Via 2r per Mail
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[3.02.2005] 
Schnee im Englischen Garten
baum_egarten_350.jpg

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[3.02.2005] 
Ach ja, die Armut
Gestern, als ich morgens ein Müsli und Mittags einen Obstsalat mit Brot gegessen hatte, und abends in einer Kneipe nichts, weil es mir zu teuer war, da fragte mich ein Penner, ob ich einen Euro hätte. Ich bot ihm den Rest von meinem Brot an, dass ich mittags zu meinem Obstsalat gegessen hatte. Brot wohlgemerkt, dass ich selbst billiger als Brot vom Vortag gekauft hatte. Und er sagt zu mir, er hätte jetzt nur dummerweise keinen Hunger. Und da sah ich ihn entsetzt an und sagte, ja, aber ich! Und das verstand er wiederum als einen ganz dummen Kommentar der Überheblichkeit und fing an zu schimpfen.
Armut ist nicht das Problem von diesen Leuten, so viel ist klar und mit ein paar Euro ist es nicht getan, zumindest nicht für mich. Es sind andere Probleme, und ich wüsste nicht, wie ich ihnen dabei helfen kann. Obwohl man es probieren sollte.
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[2.02.2005] 
Märchen II
Tom "macht wieder" Kummer bekam eine zweite Chance - und versaut sie sich. Dem ist nicht zu helfen.
Via Thomas Mrazek, OJour
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[2.02.2005] 
Märchen I
Wenn du nicht an Märchen glaubst, kannst du nicht wissenschaftlich arbeiten.
Sagt der Geowissenschaftler Vladimir Keilis-Borok heute in der Süddeutschen Zeitung (leider kostenpflichtig).
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[1.02.2005] 
Trainspotting
Die 110-292-0, Baujahr 1964. Es ist erstaunlich, was man im Internet über eine einzelne Lok herausfinden kann. Diese z.B. war bis vor ein paar Jahren am Kölner Hauptbahnhof stationiert, bevor sie dann nach München überführt wurde. Ein älteres Bild von 1986 zeigt die Lok noch mit dem alten gelb-blauen Anstrich.
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[1.02.2005] 
110-292-0

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[1.02.2005] 
Am alten Laimer Verladebahnhof, mal wieder
laim_verladebhf_leiter.jpg

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[1.02.2005] 
Heise.de offline
Ersten Meldungen zufolge, wurden in deutschen Städten Heise Trolle gesichtet. Sabbernd und "LINUX! LINUX! LINUX!" kreischend torkeln sie - ihrer einzigen Lebensfreude beraubt - durch die Fussgängerzonen.
Aus Regensburg wird sogar berichtet, dass sich ein Troll mit den Worten "Erster *ggg*" in den Stadtbrunnen gestürzt habe.
Gefahr für die Bevölkerung bestehe noch nicht, so Bundesinnenminister Schily, der aber dringend davor warnte, mit den verstörten Linux-Lemmingen zu reden oder gar Diskussionen anzufangen. Sofortige Depressionen und außergewöhnlicher Speichelfluss sowie Schaum vor dem Mund seien die Risiken, denen Normalbürger in solch einer Situation ausgesetzt seien. Der Anblick eines durchdrehenden Trolls sei nichts für schwache Nerven.
Zum Einfangen dieser armen Kreaturen sind nur Bildschirme mit Windows-Bluescreen praktikabel. Heise-Trolle würden sich umgehend mit Sätzen wie "Höhöhö! Mit Linux wär das nicht passiert!" um die Monitore sammeln, und könnten dann einzeln abgeführt werden.
(Das Satiremagazin Zyn berichtet über den Serverausfall von Heise.
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