Mosaikum 1.0
Von KerLeone


Fragmente aus Raum, Zeit und Medien
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[29.05.2012] 
Bücher als präsentische Erfahrung
Jahrelang: Die Vorstellung, man könnte Sachbücher so lesen wie man ein Regal vollstellt. Irgendwann aber: Bemerken der Kleinheit des eigenen Regalbretts, Resignation vor der eigenen Vergesslichkeit, seitdem: Sachbücher lesen wie man Bier trinkt, als präsentische Erfahrung, Freude am Herunterfallen der Informationen am anderen Regalende. Panta rhei.
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[29.05.2012] 
Ansatz für den Weltfrieden
Alle Wärme, alle Bewegung, alle Liebe ist rund oder wenigstens oval, geht in Spiralen oder anderen Bogenlinien! Nur das Kalte, Unbewegliche, Gleichgültige und Hassenswerte ist schnurgerade und kantig. Wenn man Soldaten in Rondellen anstatt in Gliedern aufstellte, würden sie tanzen, nicht sich schlagen.
Max Dessoir, Ästethik und allgemeine Kunstwissenschaft, 1923, S. 361.
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[24.05.2012] 
Dinge, die heute nicht einsortiert wurden:
Hinter mir im Supermarkt, ein Mann pfeift "Wind of Change" von den Scorpions. Ich drehe mich um: Ein Maurer, vielleicht auch ein Maler, jedenfalls ein Handwerker. Er spricht italienisch und hat einen Kinnbart. Fehlende Info: Was er eingekauft hat.
In der Bibliothek: Ein rothaariger Student sitzt mit Hemd im Sessel und liest. Weiß-goldene Manschettenknöpfen an den Ärmeln. Ein Bein hochgelegt. Er trägt DC-Skaterschuhe. Zusatzinfo: Den Laptop hat er ans Tischbein gesperrt. Fehlende Info: Was er studiert.
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[22.05.2012] 
Yuge
In diesem Garten (Ryoan-ji-Steingarten) wird die herkömmliche Idee von Religion und Kunst aufgelöst. Dort gibt es nichts "Heiliges", wie etwa Buddha-Skulpturen oder einen irgendwie gearteten Nimbus. Er besteht nur aus Stein und Kies. Im Trockengarten 'vertrocknet' das Heilige selbst. (...) Jede Festlegung auf die herkömmliche Idee von Kunst oder Religion wird hier verweigert. Welches Wort kann das in diesem Garten Wirkende treffen? Einen Hinweis dafür gibt die Tatsache, daß die Gebiete von Religion und Kunst hier transparent sind und einander durchdringen. Anders gesagt: Wer den Zugang zu diesem Garten gefunden hat, kann in beiden Welten frei ein- und ausgehen, ohne von den Grenzen zwischen ihnen aufgehalten zu werden. (...) Dieses 'freiheitliche Spiel' wird in der buddhistischen Terminologie yuge genannt, ein Begriff, der sowohl die höchste Stufe in der religiösen Übung als auch die des Gestaltungsaktes bedeutet. Der Mensch des Spiels im Sinne des yuge ist innerlich voller Ernsthaftigkeit, doch seine Ernsthaftigkeit ist immer verborgen in einem heiteren Lachen. Wer mit yuge 'spielend' geht und gestaltet, ist Meister sowohl der religiösen als auch der künstlerischen Existenz.
Ryosuke Ohashi: Kire. Das Schöne in Japan, S. 79
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[3.05.2012] 
Eeeeh! Ihhhh! Ohhh! Uhhhh!
IPA vowels chart with audio
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[2.05.2012] 
Verein Süddeutscher Bühnenkünstler
Der "Verein Süddeutscher Bühnenkünstler" hatte in seinem Statut die Bestimmung, daß Bühnenkünstler "grundsätzlich auszuschließen seien, Süddeutsche nur in Ausnahmefällen zugelassen werden sollten".
Helmut Kreuzer: Die Boheme, S. 173
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[2.05.2012] 
Emmy im Kloster
Zu den andern Dingen: Sonntag traf ich im Café Emmy. Ihre Taufe hat sie überstanden, und nun redet sie ernstlich vom Kloster. Ich sagte ihr, ins Kloster hineinkommen sei leichter als wieder herauskommen, und als ich schließlich fragte, wer denn im Kloster ihr Gärtchen bestellen soll, wurde sie böse und ging. Heut früh, als ich sie im Stefanie begrüßen wollte, schnitt sie mich. Zu dumm! Sie wird schwer einen Freund finden, der es so uneigennützig gut mit ihr meint, wie ich.
Erich Mühsam: Tagebücher I, S. 201
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