Mosaikum 1.0
Von KerLeone


Mini Mosaik Ethnologisches Logbuch
Wissenschaftliches und Anekdotisches
kie//:sel.stei.ne
Multi Autor Weblog
Mausoleum 1.0
Interne Links
Cursor

... mehr Beiträge
Cursor
[28.10.2005] 
HTML nicht ganz verstanden
<H1><FONT class=h2>WERTGARANTIE<BR></FONT></H1>
(Gefunden bei Wertgarantie. Da wundert es dann auch nicht mehr, dass die Seite mit Opera nicht geht.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 0]

[28.10.2005] 
Endlich mal eine handfeste Definition
Ausland im Sinne dieses Gesetzes ist das Gebiet, das danach nicht Inland ist.
UstG §1
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 0]

[26.10.2005] 
Betreff: Urlaubsphotos
arcachon_ich.jpg
Ich am Strand von Arcachon.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 2]

[26.10.2005] 
Filmtipp: Indien
hadorf_auto.jpg
Heute abend läuft bei 3Sat einer meiner absoluten Lieblingsfilme: Der komische und irgendwie auch traurige Film "Indien" von den zwei österreichischen Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer.
Auf Reisen bin ich übrigens ganz klar der Typ Fellner (li.).
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 2]

[26.10.2005] 
Negatives Ehegattensplitting
Wer hat sich das Wort bloss wieder ausgedacht?
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 0]

[22.10.2005] 
Peer to Hear
Ich habe schon seit längerem eine Idee, wie man der Musikindustrie ein übles Schnippchen schlagen könnte, mit einer völlig legalen Möglichkeit, weltweit jederzeit die Musik zu hören, die man hören will. Der Trick wäre ganz einfach, dass man nicht die Musik auf seinem Rechner speichert, sondern allerhöchstens Playlists, und der Peer-to-Hear-Client, wie ich das Ding einfach mal nenne, die Musiktitel bei jedem Anhören von einem anderen Rechner streamt. Dabei muss der Client sicherstellen, dass in diesem Moment weder der Besitzer des Rechners noch ein anderer Benutzer dasselbe Lied hören kann. Damit würde der Song nicht kopiert werden, sondern nur von einem anderen angehört werden. Das wäre rechtlich und technisch nicht anders, als wie wenn man jemandem ein Lied per Telefon abspielen würde. Das einzige Problem wäre möglicherweise nur die Netzbelastung, aber das wird sich in Zukunft ohnehin verbessern.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 2]

[21.10.2005] 
Wieder zurück
Da bin ich wieder. Hat mich gefreut, dass so viele Leser meine Reise mitverfolgt haben. Wenn man heimgekommen ist, kommt die Reise leider in ihre anstrengendste Phase: das Auto muss repariert werden, das D-Laufwerk des Computers hat sich in meiner Abwesenheit in ein klickendes Datengrab verwandelt, es ist kalt, die Hühner müssen überdacht werden, die Bank hat sich ganz plötzlich mit dem Posten "Kontogebühren" ein großzügiges Geschenk von 28.- Euro gemacht (hier werde ich Härte beweisen) und schließlich müssen Olivendosen im Wert von 60.- Euro in die Wohnung getragen und verstaut werden. Mein Tipp für alle Marokkoreisende also ganz klar: Vorher ein Backup von der Festplatte machen, dem Herrn Schoppe schon vorher mit dem Bankwechsel drohen, in Spanien so viele Oliven essen, bis man sie nicht mehr sehen kann, den Flieger nehmen und im Winter am besten gleich unten bleiben.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 4]

[21.10.2005] 
Französische Beamten
Französische Beamten, die einen nicht darüber aufklären, dass man als Gast in Frankreich die französische Sprache beherrschen sollte, sind eigentlich gar nicht vorstellbar. Vorstellbar sind höchstens welche, die keine Wurstfinger haben und diese bei der Zollkontrolle nicht in ölige oder russige Stellen stecken und dann nicht auch noch nach einem Küchentuch verlangen, die wären vorstellbar, aber selten sind sie dennoch.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 0]

[21.10.2005] 
Zwei Arten von Autos
Man kann zwei Arten von Autos unterscheiden: Solche, deren Scheinwerfer im Tunnel ein seitliches Licht ausstrahlen, das in der Geschwindigkeit des Wagens einen Heiligenschein über Decke und Wand des Tunnels huschen lässt. Und solche, die den Tunnel ohne seitliche Lichtemission durchfahren.
Vielleicht sind die ersten aber auch nur die Fahrer, die noch nie betrunken gefahren sind, noch nie nach einem kontakreichem Einparkversuch heimlich geflohen sind und noch nie nachts um 4.00 Uhr über die sinnloseste Ampel der Stadt gefahren sind.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 0]

[14.10.2005] 
Nachrichtenlage
Da möchte man eigentlich doch gern wieder umdrehen. Zeitweilige Pläne für eine Exilregierung mit Sitz in Marokko, inklusive Umsturzversuche während der Koalitionsverhandlungen habe ich wieder begraben.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 0]

[14.10.2005] 
Tierschau auf der NII
Langsam fahren, Natur genießen! Da, eine Dohle flattert auf vom Standstreifen! Und ein Dreiachser überholt mit vielen kleinen Lämmern doppelstöckig hintendrauf, durchnässt vom Regen. Oooch die frieren sicher!
Und hinten im Auto sieben Würstl vom Lidl, das Stück für drei Cent.
Aber da, auf der Wiese, wie süß, zwei Pferde! Und ein Doppelgespann drängelt links vorbei, 1000 Hühner und mehr hineingestopft. Hmmm, sieht zugig aus und etwas ungemütlich.
Und hinten im Kühlschrank sieben Salchichas der Marke Serra Marina.
Und da, eine tote Ameise unter der Fußmatte, zehn Fliegen im Cockpit, und ein fetter LKW überholt mit 50 Schweinen, abwechselnd Hinterschinken und Schnauze an die Gitter gepresst, wo fahren die denn hin?
Und im Magen sieben Würstl aus der Schweinefabrik Montcada i Reixac.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 1]

[14.10.2005] 
Wasser
"Seit heute morgen kommt leider kein Wasser aus der Leitung, in der ganzen Region hier nicht", antwortete mir der Tankwart in Estepano, einer Touristenhochburg an der Costa del Sol, die man, ganz nebenbei bemerkt, offiziell und völlig zu Recht auch Costa del Golf nennt.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 0]

[12.10.2005] 
Europa
Es gibt wahrscheinlich wenig Reisende, die nicht auch irgendwie froh sind, Marokko wieder verlassen zu können. Einen momentlang habe ich mir die Ausreise so vorgestellt, dass 1000 Schwarzafrikaner vor Ceuta den Grenzposten besetzen und ich dann, meinen bordeauxroten Paß in die Luft erhoben durch die Menge durchdrängel und laut rufe: "Lassen sie mich durch! Ich bin Europäer!". So war es natürlich nicht. Man musste witzigerweise dasselbe Dokument wie bei der Einreise ausfüllen, und nachdem sich die marokkanischen und spanischen Beamten an insgesamt vier Kontrollstellen im Inneren meines Autos umgesehen hatten, war ich wieder in Europa.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 6]

[12.10.2005] 
Physikalische Dinglichkeit nach dem Internetcafe
Wenn man im Ausland, vor allem in ganz fremden Ländern, aus dem Internetcafe herausgeht, dann ist das ganz ähnlich, wie wenn man aus dem Kino kommt: Man ist etwas dizzy, das Tageslicht blendet und die Gedanken, die für ein oder zwei Stunden ganz woanders waren, passen sich wieder an die Umgebung an. Aber in einer Sache ist das Kino genau das Gegenteil von einem Internetcafe im Ausland: Beim Kino kommt man von der Phantasiewelt in den Alltag zurück, beim Verlassen eines Internetcafes im Ausland stolpert man dagegen aus seinem Alltag wieder in die unwirklich erscheinende Fremde. Wahrscheinlich ist kein Moment besser geeignet, um zu zeigen, wie sehr sich unser Realitätsbegriff allein auf das Vertraute beruft, denn in diesem Moment scheint sich eine wichtige Dichtotmie von Realität plötzlich umzudrehen: Die existenzlosen Gedanken aus der Heimat, die aus Emails, Weblogs oder Nachrichten auf einen einwirken, produzieren auf einmal einen viel größeren Eindruck von Realität, weil sie vertraut erscheinen, während die dingliche Außenwelt der Fremde im Kontrast dazu als Film erscheinen, unwirklich, fremd, phantastisch und obendrein noch etwas zu lange belichtet. Erst nach einigen Sekunden, wenn unser Körper sich in dieser Welt lange genug bewegt hat und er durch die Interaktion mit der physikalische Dinglichkeit dieser Welt diesselbe bewiesen hat, fühlen wir uns dazu gezwungen, diese Fremde als Realität anzuerkennen.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 2]

[12.10.2005] 
Bananen für den Homo Sapiens
Heute morgen nach dem Aufstehen beim Blick aus der Tür des Autos einen Affen durch den Zedernwald huschen sehen. Sofort verfolgt. Nach zweihundert Metern ist der Affe mit seinen langen Armen eine Zeder hinaufgeklettert. Der Homo Sapiens musste leider unten stehen bleiben, atemlos, barfuß und in Unterhose. Beide waren leicht aufgeregt von der gegenseitigen Entdeckung. Am Schluss Versöhnung mit einer Banane. Ich habe mich etwas geschämt, dass der Affe seine Bananenschale noch zusätzlich mit den Zähnen abfieselte, während ich meine unbeachtet wegwarf.
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 1]

[12.10.2005] 
Restaurant!
Manche Restaurantbesitzer in Marokko halten es für notwendig, den Touristen darauf aufmerksam zu machen, was sie da eigentlich betreiben. Sie stehen dann zwischen den weißen Plastikstühlen und Plastiktischen, die von einer Markise überdacht sind, flankiert von einem Coca-Cola-Automaten und rufen dem Touristen zu: "Restaurant! Restaurant!".
|ö| = KerLeone   [Kommentare: 2]

[7.10.2005]
Kanister am Straßenrand
Straßenhandel in Marokko leidet aus mir unbekannten Gründen immer unter hohem Konkurrenzdruck. Im hohen Atlas verkaufen 50 Marokkaner alle 100 Meter ein Fossil, kurz darauf ebenso viele kilometerlang alle 100 Meter einen Halbedelstein. Im Jbel Sarhro verkaufen alle nur Äpfel. Im mittleren Atlas verkaufen alle nur Honig und an der Atlantikküste im Norden alle nur Melonen. Nach einiger Zeit merkt man schnell, dass nicht nur jede Region ihre typische Ware hat, sondern auch jede Ware ihre typische Verkaufsform. Fossile werden auf meterlangen Tischen aufgebaut, Halbedelsteine verkauft man traditionell, in dem man einen Stein mit dem Arm möglichst weit in die Landstraße hineinstreckt und laut plärrt, Melonen liegen in einer Strohhütte, Äpfel werden ohne Verkaufsstand aus Kisten verkauft und Honig füllt man üblicherweise in Colaflaschen und orangene Kanister, die man dann einen Kilometer vor dem Verkausstand immer abwechselnd an der Straße auf Steine stellt. Das interessante ist, dass man natürlich auch Melonen kilometerlang auf Steine legen könnte, um damit zu werben, oder Äpfel in Strohhütten verkaufen könnte, Fossilien dem Autofahrer entgegenhalten und beim Honigverkauf laut plärren könnte. Aber man tut es nicht. Aus Tradition.
|ö| = KerLeone [Kommentare: 6]

[7.10.2005]
Ramadan
Noch nie in meinem Leben, Weihnachten eingeschlossen, so viele Leute in einem Supermarkt gesehen wie am ersten Tag des Fastenmonats Ramadan in Fes. Man könnte meinen, die Leute wollen sich einen Monat lang nur vollfressen, aber es ist wohl eher so, dass man sich für dieses besinnliche Familienfest zu Beginn gut eindeckt, weil man sich viel zu Hause aufhält (es wird oft gar nicht oder weniger gearbeitet) und dann nach Sonnenuntergang das Fastenbrechen mit festlichen Gerichten und Süßigkeiten begeht.
|ö| = KerLeone [Kommentare: 5]

[7.10.2005]
Butterkäse
Butter schmeckt in Marokko wie Käse. Keine Ahnung, ob die Leute das hier so wollen oder ob die das für einen vernünftigen Preis nicht anders hinbekommen.
|ö| = KerLeone [Kommentare: 0]

[7.10.2005]
Das nervige Marokko
"Tipps fürs Zurechtkommen im 'nervigen' Marokko" steht auf der Rückseite von meinem Reiseführer. "Nervig" steht in Anführungszeichen, damit es nicht als Tatsachenbehauptung verstanden wird, sondern als Empfindung vieler Reisender.
Als ich vor zehn Jahren für paar Tage in Marokko war, weil es beim Interrail-Ticket Spanien/Frankreich mit dabei war, habe ich Marokko als extrem nervig empfunden.
Vor ein paar Wochen, war ich nicht nur zehn Jahre älter, sondern auch um einige außereuropäischer Erfahrung reicher, mit gutem wissenschaftlichem Unterbau über fremde Kulturen, Kulturschock und interkulturellem Kontakt. Vor der Reise dachte ich mir also, ich könnte Marokko jetzt gelassener und weniger nervig wahrnehmen.
Das Gegenteil war der Fall. Ich empfinde Marokko immer noch als extrem nervig. Und mehr noch: Ich sehe das nicht als eine Empfindung, sondern als eine Tatsache, die alle so empfinden würden. Mein Irrtum war, dass ich das "Nervende" an Marokko immer dem Kulturschock zugeschrieben habe. Das ist aber falsch, denn das Nervige entsteht nicht, weil Deutsche auf Marokkaner treffen. Diese Gruppenzuweisung ist sekundär und kann das Problem nicht voll erfassen. Das Nervige ensteht primär, weil Touristen auf Spezialisten treffen, die von den Touristen leben. Dieses Subsystem Tourismus existiert in fast jedem Land und hat sich auch in jedem Land unterschiedlich ausgebildet. Es ist nie ein Abbild der Kultur allein, sondern logischerweise eine hybride Subkultur, die aus dem Interagieren mehrerer Kulturen entsteht.
Die große Frage ist also: Warum hat sich das Subsystem Tourismus in Marokko so entwickelt, dass es für den Touristen so extrem anstrengend ist, dass es viele zu den anstrengendsten der Welt zählen. Dieses Problem ist so groß, dass sich das Subsystem bereits selbst gefährdet: Im marokkanischen Fernsehen werden bereits Werbespots gezeigt, die dazu auffordern, die Touristen nicht mehr zu belästigen.
Ein paar Beispiele: Wer in Tanger ankommt, hat sofort ein oder mehrere Leute am Hals, die ihm ein Zimmer anbieten. Das kommt in vielen Ländern vor. Aber nur in wenigen, z.B. Marokko, verfolgen die Vermittler den Touristen 20 Minuten lang durch die Stadt, auch wenn er mehrmals abgelehnt hat oder sogar die Kommunikation abgebrochen hat. Mit dem Wohnmobil ist das nicht anders: Gestern, an der Sanddüne vom Erg Chebbi, haben zwei Burschen versucht, mir beim Einfahren in die Stadt einen Campingplatz zu vermitteln. Nach dem ich abgelehnt hatte, tauchte das Moped noch zweimal wieder auf, verfolgte mich teilweise an der Seite, während einer unentwegt auf mich einrief, auch als ich das Fenster hochgekurbelt hatte. Wenn ich irgendwo stehenblieb, hing sofort wieder diese Fratze an meinem Fenster. Eine Penetranz, die auch für Marokkaner unerträglich wäre.
Das zweite Problem ist die Ubiquität des Systems Tourismus bei Kindern. Während von den Erwachsenen nur wenige, vor allem Händler, auf den Touristen zugehen, weil sie von ihm profitieren wollen, machen das extrem viele Kinder. In jedem Ort und in jeder Stadt gibt es Kinder, die erwarten, dass man ihnen etwas schenkt und diesen Wunsch mal aufdringlich, mal versteckt, äußern. Wenn man Pech hat, bleiben die Kinder direkt vor dem Wohnmobil sitzen. Und zwar durchaus nicht aus Neugierde, wie mein Reiseführer schreibt, sondern oft ohne Interesse an Kommunikation und in der klaren Absicht, so lange zu nerven, bis sie etwas bekommen.
Wie ist es zu diesen Interaktionsmustern gekommen? Ich habe nur ein paar Ideen. Möglicherweise liegt es daran, das Marokko zwar die Infrastruktur besitzt, die Massentourismus benötigt, aber dennoch als sehr arm wahrgenommen wird. Die Touristen wollen wegen dieser Wahrnehmung nicht nur Geld gegen Leistung, sondern zusätzlich auch Wohlfahrt abgeben. Auf der anderen Seite nehmen die Kinder die Europäer als reich wahr und vielleicht auch als mitverantwortlich für die postkoloniale Armut in Marokko. Einer solchen Wahrnehmung entspringen natürlich Heerscharen von Kindern, die Touristen um Geld oder Dinge anbetteln. In anderen Ländern funktioniert der Tourismus nur über Verkauf und Dienstleistung.
Ein anderes Problem ist die Konkurrenzsituation: Wo viele Anbieter sind, aber wenig Touristen, muss man auf sich aufmerksam machen. Vielleicht ist Marokko gerade deshalb am nervigsten, weil die Touristenzahlen seit den Anschlägen in arabischen Ländern und Marokko selbst zurückgegangen sind. Im genannten Beispiel im Erg Chebbi hatten die Burschen mehrere Fußgänger in der Stadt und vier Kinder am Ortseingang, die auf der Gegenspur wie verrückt kreischten und winkten, zur Konkurrenz. Eine weitere These wäre, dass viele Touristenabschlepper ihre Arbeit als besonders geschäftstüchtig sehen und ihr Verhalten so ethisch rechtfertigen. Hier müsste man mehr über die marokkanische und arabische Kultur wissen.
Die Penetranz, mit der viele Vermittler oder Händler zu Werke gehen, lässt sich daraus aber nicht erklären, denn sie überschreitet in vielen Fällen auch die lokalen Gepflogenheiten. Märkte in Marokko, auf denen keine Touristen anwesend sind, sind unseren Basaren und Flohmärkten nicht unähnlich, der Suq in Marrakesch ist dagegen an manchen Ecken ein Spießrutenlauf. Und an manchen Sehenswürdigkeiten warten selbsternannte Wärter auf, denen es nicht zu kindisch ist, bei Nichtbezahlung den Touristen durch ständige Anwesenheit und Verstellung von Photomotiven zu bestrafen. Für dieses Verhalten bleibt mir nur die Erklärung, dass es erfolgreich ist. Dazu muss ein Land dem Touristen so fremd sein, dass es sich nicht gegen solches Verhalten wehrt, sondern immer bereitwillig mitspielt.
Wie man das Problem löst, ist im Prinzip einfach: Beide Seiten müssen ihr Verhalten ändern. Das System Penetranz kippt möglicherweise, wenn die Touristen mehrheitlich aufdringliches Verhalten sanktionieren. Dann werden sich marokkanische Tourismusbetreiber nach anderen Wettbewerbsverbesserungen umsehen. Und vielleicht auch stärker auf die Wünsche der Touristen eingehen. Verstärkt werden könnte dieser Prozess durch eine gute wirtschaftliche Entwicklung des Landes, denn dann sinkt die Bereitschaft und auch die Möglichkeit der Touristen, gutmütig Wohlfahrt zu leisten.
|ö| = KerLeone [Kommentare: 3]

[3.10.2005]
Immer sauber bleiben!
Die Touristin, die sich nach dem Besuch der Toilette von der Hand bis zum Oberarm mit Sagrotan einsprühte, hat nicht nur mit Hautproblemen zu rechnen, sondern mit Marokko möglicherweise auch das falsche Reiseziel gewählt.
|ö| = KerLeone [Kommentare: 2]
vorherige Monate ...

Archiv
Suche
RSS-Feed (XML)

PWS 0.5
(Personal Weblog System)

Archivierungs-Tool
(Weblog zum Archiv erweitern)

Ethno::log
(Die ethnologische Glocke)

Fastfood Freunde

Korianderbrot
Flash-Kurzgeschichte (2,7 MB)

Literatur
Bearbeiten

Zuletzt gelesen:

mehr ...
Klickeria
um die Ecke

Tracked by AXS Valid CSS Ver. 2!

Mit einer Erfindung vom Mai 1941 hat Konrad Zuse gezeigt, dass ein Rechner aus einer Ansammlung von Transistoren bestehen kann. Diese Webseite wird auf ihrem Bildschirm so angezeigt, weil einige Transistoren in Ihrem Rechner eine bestimmte Stellung einnehmen. Wenn Sie mit dem, was Sie gerade auf Ihrem Bildschirm erkennen, ein Problem haben, wenden Sie sich an die Transistoren in Ihrem Rechner. Falls Ihnen die Kontrolle &uuml;ber die Tranistoren in Ihrem Rechner entglitten ist und Sie mit den Darstellungen auf Ihrem Bildschirm unzufrieden sind, empfehle ich Ihnen, den Rechner auszuschalten. Ich dagegen sehe mich au&szlig;erstande, Verantwortung f&uuml;r Transistorenstellungen in Ihrem Rechner zu &uuml;bernehmen (ich kenne Sie ja gar nicht).