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[30.11.2001] Das nenn ich verkrampft-verklärte Ethnologie: Klaus-Peter Köpping klagt in einem Artikel zur Ethik in der Ethnologie über den Untergang des Untersuchungsfeldes: "Am Ende des 20. Jahrhunderts scheint die Wirklichkeit die Ethnologie obsolet werden zu lassen bzw. ihr die Arbeitsgrundlage zu entziehen; nicht nur sind die geschlossenen ethnischen Kleingruppen, die sogenannten Naturvölker, entweder durch Genozid verschwunden oder durch fortschreitende Modernisierung und Technisierung einer sich krebsartig ausbreitenden urbanen Kultur, die die letzten Refugien dieser Völker durch Raubbau an der Natur zerstört, ihrer Gesellschaftlichkeit beraubt und zu individuellen Proletariern am Rande der urbanen Gesellschaft ernidierigt worden; die Vernetzung der Kommunikation und des Warenausstauschs auf globaler Ebene hat anscheinend zum Verschwimmen der Grenzen zwischen kulturellen Gebilden ganzer sozialer Gemeinschaften geführt, daß jene Eigenständigkeit und Einzigartigkeit jedes solchen Gebildes, in der die Ethnologie in der Nachfolge von Herder die Substanz und das Objekt ihrer Forschungstätigkeit sah, zu einem Phantom, einer Utopie geworden zu sein scheint. (...) Denn wo soll noch Einzigartigkeit beschrieben werden oder Eigenständigkeit als bewahrenswerte Autonomie eingefordert werden, wo diese Einzigartigkeit durch genormte Coca-Cola-Automaten und eintönige Betonwüsten zu jener Einförmigkeit eingeebnte wurde, die nur noch ein Spiegelbild unserer eigenen modernen Uniformität darstellt (...)." (Aus Köpping, Klaus-Peter: "Ethik in Ethnographischer Praxis". In: Schmied-Kowarzik (1993). Sehr einseitige Sichtweise. Ich gebe Köpping insofern Recht, als ich keine gewaltsame Einebnung einer Kultur befürworte. Aber er spricht hier von einer marktwirtschaftlichen Anpassung. Das klingt wie das Wehklagen um die McDonalds-Filialen in Deutschland, nicht zuletzt wählt er die Coca-Cola-Metapher als Symbol einer Amerikanisierung anderer Kulturen. Aber was steht denn dagegen? Niemand wird dazu gezwungen, in einen Cola-Automaten Geld einzuwerfen. Und deshalb werden Cola-Automaten aufgebaut, weil die Leute Geld einwerfen. Demokratischer geht es nicht: Wirft niemand Geld ein, verschwinden sie wieder. Cola-Automaten werden nicht aus politischen Gründen aufgestellt. Haben nicht auch die Gesellschaften Südamerikas das Recht, Cola zu trinken, falls sie das wünschen? Und müssen sie in Langhütten leben? Oder dürfen sie nicht auch Häuser aus Beton bauen? Ich gebe Köpping nur teilweise Zustimmung, denn Marktwirtschaft kann agressiv vorgehen um bereits bestehende Strukturen absichtlich zu zerstören, um dann aus dem entstandenen Vakuum Profit schlagen. Das sind die Probleme, aber die wurden nicht von einer freiwilligen Kulturadaption getrennt. Soll Köpping doch selbst wieder in der Pferdekutsche herumfahren und statt Cola selbstgebraute Limonade trinken. Auch dann wäre den Ethnologen geholfen: Endlich wieder etwas Exotisches, und noch dazu im eigenen Land! Ich mag diesen Kulturkonservativismus nicht. Es hat so etwas kultur-rassistisches. Kultur ist frei - wie Sprache. Verändert sie sich innerhalb dieser Freiheit (die bewahrt werden muss gegen Gefahren wie oben beschrieben), was spricht dagegen? [29.11.2001] Artikel zur Aktion-Anthropology von Amborn gelesen. Eine Zusammenfassung mit viel soziologischem Hintergrund. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von dem Konzept einer Einmischung der Ethnologie in die Interessen der konservativen Gesellschaften halten soll. Julia B.'s Argument von der Medizin spricht dafür: "Wo kämen wir hin, wenn die Medizin sich nur der Erforschung der Krankheiten widmet, aber sich nicht darum kümmert, dass die Menschen gesund werden?" Andererseits habe ich das Konzept einer wertfreien Wissenschaft im Kopf, wie es Max Weber formulierte. Scheint beides legitim zu sein. Ethnologische Parteinahme hat aber im Unterschied zur medizinischen Einmischung meistens auch Menschen als Gegner, nicht nur Bakterien oder ähnliches - könnte man plakativ argumentieren. Die Aktionsethnologen sind sich dieses Problems anscheinend durchaus bewusst: sie erkennen, dass es letzlich eine subjektive Entscheidung ist, welche politische Strömung sie vor Ort unterstützen. Auch von einem neuen Missionierungsdenken wird gesprochen. Viel interessanter finde ich die Idee einer weitergedrehten "teilnehmenden Beobachtung". Nicht nur teilnehmen, im Sinne von vor Ort sein. Sondern aktiv mithelfen, anpacken. Mitleben. Und so nicht nur die Möglichkeit haben, sich zu intergrieren, sondern durch ein solches Lern-Praktikum sich auch die vorhandenen Problem-Komplexe injizieren zu lassen. Wie viele Feldforscher sind schon irgendwo hingefahren und haben über Dinge geschrieben, über die in dieser Gesellschaft höchstens einige weltfremde Großväter nachdenken? Auf eine solche Methode lässt man offen, über was man eigentlich forscht. Naja, nicht ganz. Aber man legt es nicht vorher fest, sondern lässt sich bei der Arbeit und bei der Konfrontation mit den täglichen Problemen inspirieren. Und wer hier aufmerksam beobachtet und mitdenkt, dem fallen genug aktuelle Spannungsfelder und interesante Fragen ein, die diese Kultur wirklich aktuell beschäftigen. Wie viele Fragen stellen sich mir in meiner eigenen Kultur? Jeden Tag mehrere Dissertationsprojekte. Aber nur weil ich aktiv daran teilnehme. Ich finde diese Arbeitstechnik auch für den Journalismus sehr spannend. Selbst wenn man nur eine Woche sich in irgendetwas integriert (Haushalt, Arbeit, Gang), bekommt man einen ganz anderen Eindruck, als wie wenn man nur einige Stunden Fragen stellt, die man nur aus seinen Voruteilen rekrutiert hat. Es werden nicht nur Vorurteile bekräftigt oder widerlegt - sondern man wird zu ganz neuen Problemen geführt, die möglicherweise den Mitgliedern dieser Gruppe bisher so selbstverständlich waren, dass sie es nie einem Reporter sagen würden. Der andere große Vorteil ist, dass man bei einer solchen Arbeitsweise nicht nur Nehmender ist, sondern auch gebender. Irgendwo habe ich diese völlig modifizierte Version der Action Anthropology schon einmal gehört. Aber wo? [26.11.2001] Vajda spricht in seinem Artikel zur phaseologische Stellung des Schamanismus auch von dem psychogenen Ursachen von schamanistischen Verhaltensweisen. Allerdings schreibt er, dass es eigentlich die falsche Fragestellung wäre. Dennoch gibt er immer wieder eine Antwort auf die Frage: es wird recht deutlich, dass er ein gutes Stück schamanistischer Improvisierung auf die psychischen Krankheit der Schamanen schiebt. An einer Stelle begründet er das Verhalten sogar mit der Impotenz vieler Schamanen, bleibt aber einer Quellenangabe oder Begründung schuldig. Eigentlich ist es ja sehr klug, dass er die Frage ausblendet: damit blendet er seine eigene kulturelle Sichtweise aus. Der Vorteil: So muss er sich vor den Kollegen aus seiner Kultur nicht für seinen "esoterischen" Standpunkt verantworten. Er läßt keine Zweifel an seiner wirklichen Denkweise, blendet diese aber bewusst aus. Aber im Prinzip wäre es doch klüger, nicht nur die Frage auszublenden, sondern auch die pausenlos versteckten Antworten auf die ungestellte Frage. Ausblenden von Fragen ist aber eigentlich nicht wirklich eine perfekte Lösung. Man sollte sich geistig beim Schreiben auf eine Ebene versetzen, die solche Fragen gar nicht aufkommen lässt. Dann würde man sie nicht trotz postuliertem "Nichtfragen" trotzdem immer wieder beantworten. Immerhin scheint es ja dem Menschen angeboren zu sein, Fragen zu beantworten. Das hat Vajda immerhin toll demonstriert. Ansonsten ist sein Text ein Meisterwerk logischen Aufbaus und sinnvoller Argumentation. Naja, die Frage am Anfang und die Antwort am Schluss haben allerdings nicht wirklich etwas mit der Mittelteil zu tun. [23.11.2001] Mit den zwei Texten von Vajda begonnen. Der erste Text zur Ekstase bringt nicht viel Inhalt, zeigt aber wie vorsichtig man sich zwischen den wissenschaftlichen Begriffen bewegen kann, ohne mundtot zu werden. [22.11.2001] Die Literaturliste zur Zwischenprüpfung, meine Grundbasis also, neigt sich dem Ende zu. Gleichzeitig bekomme ich immer stärker Zweifel an dem Thema meiner Doktorarbeit. Ein paar neue Ideen drängen herein - und werden gleich wieder verworfen. Nach dem Urlaub sollte ich mich sofort hinsetzen und Ideen entwerfen. Ansonsten endlich Evans-Pritchard bewältigt. Der Nachtrag zur Feldforschung in seinem Buch war äußerst gut geschrieben und enthielt zahlreiche sinnvolle Ansichten. [19.11.2001] Evans-Pritchard hat das Buch über die Zande 1976 veröffentlicht. Und dennnoch ist das anscheinend eine Zeit, in der man nicht ohne Begründung Dinge wie Homesexualität oder Geschlechtsteile erwähnen darf, ohne sich dafür zu rechtfertigen. So interpretiere ich zumindest das folgende Zitat: "Für einen Mann ist es beleidigend, wenn ihm eine Frau provokativ ihre Vagina zeigt, und es ist noch schwerwiegender, sollte sie in Anwesenheit von Männern ihren Anus entblößen. Manchmal beendet eine Frau einen Familienstreit, indem sie ihrem Mann diese Körperteile zeigt. Diese Gebräuche werden hier erwähnt, damit der Leser besser einschätzen kann, daß Hexerei nicht das einzige Agens von Unglück ist, sondern viele andere Kräfte vorhanden sind, die einen unheilvollen Einfluß auf die Menschen ausüben sollen. Sie werden außerdem erwähnt, weil die Zande, wenn sie von ihnen sprechen, ihren unheilvollen Charakter mit dem der Hexerei - dem Prototyp alles Bösen - vergleichen." Doppelte Rechtfertigung für zwei unanständige Worte. Und alles gerade mal 25 Jahre her. Hmmm. Da hat der Übersetzter aber geschlafen: Er spricht von einer "männlichen Katze". War das bei uns nicht immer ein Kater? Und überhaupt - gibt es ein vergleichbares Wort im Englischen nicht? Scheint ein universelles Phänomen zu sein: Evans-Prtichard erwähnt den Traum vom freien Fall bei den Zande. Auch dort geht er meist ohne ein Aufschlagen am Boden aus (s. 313). Heute endlich Evans-Pritchard abgeschlossen. Naja, den Anhang werde ich noch lesen, dort sind ein paar interessante (und noch kurzweiliger geschriebene) Details über sein Feldforschung nachzulesen. [17.11.2001] Das Internet wird ja häufig als Werkzeug einer kulturellen Globalisierung gesehen. Dass es aber auch die entgegengesetzte Denkart gibt, ist mit heute früh eingefallen: In Deutschland lebe ich zum Beipsiel mit 80 Millionen anderen Menschen zusammen in einem Staat, in einer Gesellschaft. Von dieser Kultur werde ich vor allem über die Massenmedien sozialisiert. Das heißt, ich habe ein Empfinden dafür, wie die anderen von diesen 80 Millionen Menschen denken. Früher, wo es noch keine Massenmedien gab, war der regionale Kontext stärker verantwortlich für die Sozalisation. Vor allem waren die regionalen Untergruppen (z.B. Dorf) nicht so stark untereinander direkt beeinflußt. Der "Flow" ging von Dorf zu Dorf. Heute geht er von Allem zu Allem. Wir haben mit anderen Worten ein höhere Gleischschaltung. Damit ist die Möglichkeit einer regionalen Eigenentwicklung von z.B. Bräuchen oder Denkmustern zunehmend gebremst (ich will nicht sagen: aktiv verhindert). Im Unterschied zu den bisherigen Massenmedien ist das Internet aber kein Push-Medium, sondern ein Pull-Medium. Interaktiv, nannte man das früher, als man noch von Multimedia sprach. Und durch diesen Unterschied wirkt das Medium einer Gleichschaltung und Globaliserung gerade entgegen. Und zwar dann, wenn man sich von der Perspektive von den Nationalstaaten als Gliederung der Welt abwendet und das Internet als Gliederung der Welt in Interessengruppen sieht. Dann kann ich nämlich der massenmedialen Sozialisierung entfliehen und andere Denkweisen und Bräuchen entwickeln. Ganz genauso, wie es die kleinen Dörfer und Gesellschaften früher konnten, als sie durch verlangsamte Kommunikation noch nicht so stark fremdbeinflußt waren. So gesehen läuft das Internet einer Globalisierung entgegen. Evans-Pritchard gebraucht natürlich in seinem Buch ständig Worte wie "Ritus", "Zeremonie", "Magie", "Tabu". Warum kommen diese Worte immer nur in den fremden Gesellschaften vor, oder in erdachten Welten? Warum finden wir sie nicht in unserem Alltagsleben, wo sich doch in deren Alltagsleben von uns gesehen werden? Evans-Pritchard schreibt in einem Absatz, dass ein Ritus meistens nicht einem formalisierten Ablauf folgt, sondern sich einfach an einem logischen Ablauf orientiert. Für mich schwingt im Begriff "Ritus" allerdings genau dieser formalisierte Ablauf-Plan mit. Wenn ich heute abend ein Spieglei brate, ist das für mich kein Ritus. Der Ablauf ergibt sich aus dem Zweck. Und jetzt kommt der Punkt: jemand der die innere Logik des Spiegeleierbratens nicht nachvollziehen kann, wird diesen Ablauf Ritual nennen, weil die einzelnen Schritte für ihn nicht auf einer geplanten Linie liegen und für ihn nicht miteinander verbunden sind. Der Begrif Ritus gibt ihm dann Unterstützung für das Verstehen, weil dieser Begriff das Unverständliche erklärt. Die fehlenden logischen Bindeglieder werden dann für ihn durch das Übersinnliche, was er hineininterpretiert, substituiert. Ähnlich ist es mit dem Begriff Tabu. Warum ist es für mich kein Tabu, dass ich erst spät in Bett gehe, wenn ich am nächsten Tag ein Prüfung habe? Warum ist es für mich einfach nur sinnvoll, früh ins Bett zu gehen? Weil mir die innere Logik bewußt ist. Wenn ein Zande ein Orakel befragt, dann ist es genauso logisch für ihn, am Tag zuvor ein bestimmtes Verhalten zu vermeiden (und dies wird ihm, wie Evans-Pritchard übrigens schreibt, mit ebenso vorhandener Wahrscheinlichkeit nicht gelingen wie mein frühes Zu-Bett-Gehen). Dieses Verhalten mit dem Begriff Tabu zu belegen, ist ein Zeichen dafür, dass man die inneren Zusammenhänge auf einen Aberglauben zurückführt. Diesen Tatbestand muss ich nochmals mit anderen diskutieren. Momentan empfinde ich es aber so, dass eine Vermeidung solcher Begriffe einem authentischerem Verständnis einer Kultur beitragen könnte. Evans Pritchard schreibt an einer Stelle, dass er eigentlich bezweifle, dass es bösen Schadenszauber gibt. Und zwar, weil jeder zwar zugibt, gute Magie zu machen, böse Hexerei allerdings nicht. Er hat Recht, wenn er bezweifelt, dass jemand absichtlich schlechten Zauber macht -jeder, der irgendwie in diesem Bereich aktiv wird, wird dies als etwas gutes Ansehen, auch wenn er jemanden damit absichtlich schadet: das ist ja dann nur eine Verteidigung. Mich erinnert das an die Tatsache, dass niemand Krieg will, es aber immer Krieg gibt. Immer sind die anderen schuld. Man kann das Ausweiten auf den Dualismus von Gut und Böse. Und dann gäbe es nichts Böses. Denn wer sollte das schon machen? Selbst der, der ausdrücklich böses macht, macht das, weil er das "gut" findet. Diese einteilende Denkstruktur, so kommt mir gerade, verwischt grundlegend unsere Sicht auf die Welt. Wenn wir sagen, jemand ist böse, dann ist das dieselbe Kurzsichtigkeit, wie wenn die Zande sagen, jemand betreibt Hexerei gegen sie. Es kann so nicht sein, oder? Auf der anderen Seite: das sind alles nur Worte, und meine Überlegungen nehmen die Worte vielleicht zu streng. Wn jemand sagt "Der ist böse", vielleicht meint er dann nur: "Der macht etwas, das meinen Interessen entgegen steht". Jetzt ist das Buch von Evans-Pritchard fast bewältigt, ein paar seiten fehlen noch. Den Schreibstil konnte ich stellenweise noch einiges abgewinnen, der Inhalt also solches ist zwar von Anfang an unwichtig, jetzt wird er aber bald noch langweilig. [12.11.2001] Im Seminar zur Feldforschung war es heute recht amüsant. Eine wohl recht junge Studentin, mit leichtem ostdeutschen Akzent (was die Freude der Seminarteilnehmer vergrößerte), versuchte ein Buch über einen Ethnologen vorzustellen, der in Marokko gearbeitet hat. Die meisten Seminar-Teilnehmer waren sichtlich verärgert beziehungsweise amüsiert über die naive Art, wie die Studentin das Buch nacherzählte. Nicht nur, dass sie mit einer Unmenge von Räusperern und verstohlenen Blicken zum Dozenten ihre Unsicherheit kundtat, schließlich eröffnete sie auch noch, dass sie mit einem Marrokaner verlobt ist und zitierte an nicht wenigen Stellen dessen (andere) Meinung über Marokko. Mit naiver Bestimmtheit sagte sie dann an zahlreichen Stellen "Das ist nicht so. Das ist einfach nicht so." Zum Beispiel ist es nicht so, dass die Moslems klüger sind als die Nicht-Moslems. Das hätte auch ihr marokkanischer Verlobter gesagt. Natürlich war das Referat konfus und unsicher - aber mit gefiel die spontane Herangehensweise. Vielleicht bin ich aber nur neidisch auf diese Form der Meinungs-Sicherheit. Alles noch naiv und unreflektiert. Natürlich nicht ohne einen Funken stolz, diese Phase überwunden zu haben. Und es gehört viel Mut dazu, so offen über seine persönliche Verstrickung in das Thema zu sprechen; das bestätigte nicht zuletzt das leicht höhnische Gelächter der anderen Studenten. Beim Lesen von Evans-Pritchard habe ich mich heute gfragt, wie er wohl diese Unmenge an Wissen sortiert hat. Er scheint unheimlich viel Material zusammengetragen zu haben, was alles irgendwie miteinander zusammenhängt. An einer Stelle sprach er auch über die aufwendige Planung, die ja sonst in der Leichtfertigkeit der Erzählung völlig untergeht. Wissensorganisation ist ein wichtiges Thema und es ist schade, dass es den meisten Berichten nicht zu entnehmen ist, wie das ablief. Möglicherweise muss ich mich da auch noch damit beschäftigen, denn bei meiner Mosaik-Methodik wird sicher ein Riesenberg an Material anwachsen, was ebenfalls irgendwie zusammengesetzt werden muss. [8.11.2001] Evans-Pritchard fortgesetzt. Ich erkenne bei ihm erfreut, dass er manche Behauptungen gerne mit persönlichen Geschehnissen unterstreicht und bebildert - ja vielleicht sogar belegt. Mir gefällt die Art, wie er erzählend schreibt. [5.11.2001] Richtig eingestiegen in das Buch von Evans-Pritchard: Hexerei, Orakel und Magie bei den Zande. Gefällt mir. Ich kann es vor allem recht flüssig überfliegen, weil der Inhalt nicht wirklich wichtig für mich ist, umso mehr allerdings die Verfahrensweise von Evans-Pritchard. Schwer beeindruckt bin ich von der Leichtigkeit, mit der er fremde Kulturansichten objektiv darzustellen vermag - und zwar ohne lanh und holprig darum herumzureden. Bestes Beispiel ist die folgende Passage: "Ich habe Hexerei nur einmal auf ihrem Pfad gesehen. (...) Ich spazierte gerade zwischen Bananenstauden im Garten hinter meiner Hütte, als ich ein helles Licht bemerkte, das sich hinter den Hütten meiner Diener in Richtung auf das Gehöft eines Mannes namens Tupoi bewegte. (...) Ich rannte schnell durch meine Hütte zur anderen Seite, um zu sehen, wohin das Licht sich bewegte, konnte es aber nicht wieder erblicken. Ich wußte, das nur ein Mann, ein Angehöriger meines Haushalts, eine Lampe hatte, die ein solch helles Licht hätte ausstrahlen können. Aber am nächsten Morgen sagte er mir, daß er weder spät nachts draußen gewesen wäre, noch daß er seine Lampe benutzt ?hätte. Es fehlte nicht an eilfertigen Informanten, die mir versicherten, daß das, was ich gesehen hatte, Hexerei gewesen sei. Etwas später am gleichen Morgen starb ein alter Verwandter von Tupoi, der in dessen Gehöft wohnte. Dieses Ereignis erklärte das Licht, das ich gesehen hatte, vollständig. Ich fand nie seinen wirklichen Ursprung heraus. Möglicherweise bestand er in einer Handvoll Gras, das jemand auf dem Weg zu seiner Notdurft angezündet hatte, aber das Zusammentreffen der Richtung, in die das Licht sich bewegte, mit dem darauffolgenden Todesfall paßte gut zu den Ideen der Zande" Evans-Pritchard nimmt eine Zwischenstellung ein. Er versucht nicht von oben herab das Phänomen des Lichts aus seiner westlichen Sichtweise zu erklären. Aber er blendet diese nicht ganz aus: er erwähnt nur die Möglichkeit. Die Entscheidung was es war überläßt er dann den Zande. Er schafft hier einen Spagat, der so perfekt ist, dass sowohl ein westlicher Leser als auch ein Zande nichts an dem Text als falsch oder irrig empfinden würde, denke ich. [1.11.2001] Heute nur einen halben Tag gearbeitet, deshalb auch nur den kleinen Text von Kohl über die Widerstandsfähigkeit autochthoner Religionen gelesen. Er wehrt sich hier anscheinend vor allem gegen Strömungen, die Stammesreligionen als Urgestein, Vorläufer und Retrospektive unserer Religionen sehen wollen. Dabei gräbt er einen sehr guten Gedanken aus: nämlich dass sich unsere Kultur durch die Etablierung von Schrift von einer religiösen Vielschichtigkeit entfernt hat. Ich denke, man kann diesen Gedanken auf andere Bereiche ausdehnen. Er schreibt auch allgemein, dass Schrift es erlaubt, eine Botschaft auch dann zu verstehen, wenn sie aus dem ursprünglichen Kontext gelöst ist. Im Bezug auf das "erlaubt" empfinde ich es nur etwas radikaler: So, dass dieses Erlauben zum Zwang geworden ist. Durch die Schrift, speziell in den untergeordneten Bereichen Buch und Wissenschaft, gibt es für uns den Zwang, die Dinge eindimensional, allgemeingültig zu sehen, ganz genauso wie bis vor kurzem unsere Religion. Bücher lösen sich von Zeit und Person - dass bleibt uns zwar bewußt, vor allem versucht man diesser Löslösung ja durch quellenkritisches Arbeiten zu begegnen. Aber die Tatsache, dass wir uns dessen bewußt sind, heißt ja nicht, das wir darin geübt sind. Schon gar nicht, dass es unserer Grundhaltung entspricht. Für Angehöriger anderer Kulturen, deren religiöses und "wissenschaftliches" Leben durch ein lebendiges Gespräch geprägt ist, ist Widersprüchliches in eben diesen Bereichen(man beachte die Wortwurzel "Sprechen"!) in viel stärkerem Maße etwas gewohntes. Widersprüchliches kennen wir dagegen eher aus anderen Bereichen: alles was wir unter Meinung und Geschmack einordnen, ist für uns selbstverständlich polyphon. Wie Mode, Musik, Essen. Dagegen spricht, dass wir doch durchaus religiös bunt beeinflußt sind. Unser Nachbar kann mit höherer Wahrscheinlichkeit einen radikal anderen Glauben haben als wir, als in Stammeskulturen. Hmm. Aber das wird vielleicht nie Gegenstand eines tatsächlich stattfindenden Dialogs. Der Dialog fällt mir an dieser Stelle übrigens erneut ein als Darstellungsform polyphoner und vielschichtiger, und vor allem widersprüchlicher Dinge. Damit würde man einiges, was mit der Verschriftlichung an Widerspruchs-Fähigkeit verloren ging, wieder aufholen. Gute gefallen hat mir auch der nur nebenbei erwähnte Gedanke bei Kohl, der kolonialistische Größenwahn und die Überheblichkeit hätten sich nur in neue Formen gewandelt. Die Melancholie, mit der wir den von uns verschuldeten Untergang einer Kultur beklagen und die Vorstellung, dass nur wir diese Kulturen retten könnten, sei nur eine nue Form der alten kolonialistischen Allmachts- und Größenphantasien. [Nachtrag] Beginn des monatlichen Logbuchs |
[ 30.11.2001] ![]() dass man Algorithmus nicht mit zwei "h" und "y" schreibt. Um genauer zu sein: abu-jafar mohammed ibn-mus al-charizimi ist schuld. Der Mathematiker aus dem 9. Jahrhundert hat angeblich dieses Wort erfunden. Oder sagen wir besser, er hat die Sache erfunden und das Wort dafür verwendet. Rhythmus dagegen kommt aus dem Griechischen. Jetzt ist das also auch geklärt. Roland per Forumseintrag. Danke! [ 30.11.2001] ![]() Biete Wortspiel "Mordallianz". Zu verschenken an alle, die es für ein saftiges, kritisches und natürlich bitter-wortspielerisches Pamphlet gegen die Falschmacher dieser Welt brauchen. Auch gegen den Krieg als solchen geeignet. Abzugeben für 'n copy und n' paste. [ 29.11.2001] ![]() Hab den Artikel bei Telepolis noch nicht ganz verstanden, aber die Worte rochen bei der ersten Begegnung schon ganz lecker. Es geht um Medientheorie, um die Möglichkeiten des Computers bei der Loslösung von der Starrheit der Bücher und um einen interessanten, eigenwilligen Denker, nämlich Vilèm Flusser (von dem ich trotz Journalistik-Studium leider noch nie etwas gehört habe). Ein Ausschnitt: Flusser sah nun gerade in der computergestützten Kommunikation die Chance, die Verpflichtungen der Schriftkultur, d. h. wissenschaftliches Spezialistentum und fixierte Ideologien, zu verlassen. [ 29.11.2001] ![]() Die SZ rollt das Versagen der Polizei, der Feuerwehr, sowie die nachfolgenden Vertuschungsversuche nochmal auf ("Denn sie wussten nicht, was sie tun sollten "). Aus der Sicht der ZDF-Journalisten, die in dem Haus miteingeschlossen waren, wird das Geschehen nochmal erzählt. Evtl. wurde das alles bereits gesagt, trotzdem ist der Artikel schön zu lesen. Stellenweise drängt sicht aber der Verdacht einer dramtischen Übertreibung auf: zwei Tage lang hat die Polizei sicher keine "Schlacht" um das Asylantenhaus geführt, oder? [ 29.11.2001] ![]() Irgendwie musste es in dieser Zeit passieren, in der Dinge passieren, die man früher erfinden musste: Ein amerikanisches Hilfspaket ist in Afghanistan auf ein Haus gestürzt, zwei Afghanen wurden erschlagen. Das sind so Meldungen, bei denen die absurde Komik die Tragik weit überflügelt. Gefunden im Spiegel. [ 28.11.2001] ![]() Im zuvor vorgestellten Log ein Link zu netzspannung.org gefunden ("nicht-kommerzielle Internet-Plattform zur Produktion und Vermittlung medienkultureller Werke und Inhalte"). Klang spannend. Sieht auch toll aus. Bin aber bei der ersten Erkundung nur auf allgemeines Gewäsch gestoßen. In dem eindrucksvollen Flash und HTML-Brimborium muss man anscheinend bedeutend tiefer graben - im Vergleich zu anderen Seiten - um auf Buchstabengold zu stoßen. In Erinnerung behalten für eine zweite Expedition. Gefunden bei rabre_viscom [ 28.11.2001] ![]() Beim Schockwellenreiter gefunden: Ein neues Log (rabre_viscom) aus der Designerschmiede FH-Aachen. Bringt ein wenig mehr künstlerische Sachen. [ 27.11.2001] ![]() Diese Studie einer amerikanischen Universität fasst alle wichtigen Punkte zusammen, die man beim Entwurf einer Website beachten sollte. Gefunden beim Schockwellenreiter [ 26.11.2001] ![]() Na so ein Glück, auch andere wurden laut heise von den spaßigen Porno-Mails heimgesucht. Kann mir niemand mehr vorwerfen, ich hätte mich auf einschlägigen Geschlechts-Seiten herumgetrieben... [ 26.11.2001] ![]() AmPool ist (naja, sagen wir besser "war") ein interessantes Medienprojekt, das Texte und Kunst im Internet zusammenbringt. Ist inzwischen schon ziemlich alt, aber ich hör eben erst jetzt davon. Hier ein Zitat: Seite im Netz, an der Schriftsteller und Künstler zwei Jahre gemeinsam gearbeitet haben. Die Idee war ein journalistisches Arbeiten mit den Mitteln der Kunst, ein Austausch untereinander und der Neugier auf eine neues Medium nachzugehen. Die Seite hatte einen schlichten Aufbau und ignorierte bewußt viele technische Möglichkeiten des Internets. Eine durchgehende Seite war das Wesentliche, Vielschichtigkeit und Bezüge sollten im Text stattfinden und Bild, und nicht mit Hilfe von Hyperlinks.Soweit so gut. Aber warum ist die Seite voller Fehler, wenn man schon so einen schlichten technischen Aufbau gewählt hat? Egal, die Texte (im Archiv) gefallen mir trotzdem gut. Ist eine gewisse Belanglosigkeit, von der sie zusammengehalten werden. [ 26.11.2001] ![]() Weiß nicht, ob ich das gut finde oder nicht: Beim jetzt-Magazin gibt es eine Abteilung mit Tagebüchern, in denen "ausgewählte" Schreiberlinge ihre Dinge verbreiten (und vermutlich nasse Axeln bekommen vor Aufregung, ob sie auch uslarisch genug schreiben, um irgendwann Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung zu werden). Uslarisch? Hä? -> Moritz von Uslar ist trendiger Redakteur beim Magazin der SZ (hmm, sagen wir besser talentiert und lassen den Neid weg). [ 26.11.2001] ![]() Heute in meiner Mailbox: Heute finden Sie: - Ein Paar, das Geschlecht auf Sofa hat.Besonders interessant finde ich ja das Paar, das seine Geschlechter auf dem Sofa aufbewahrt. Mehr davon hatte ich vor ein paar Tagen [ 23.11.2001] ![]() Nordrhein-Westfalen liefert sich gerade ein kleines Hickhack mit einem dort ansässigen Provider, der unter Androhung eines Bußgelds dazu gezwungen wird, den Zugang zu Nazi-Seiten in Amerika nicht zu ermöglichen. Während man über Diletantismus von Vorgehen und Technik noch lachen kann (Heise: "Netzsperre für Fritzchen Doof", außerdem "Farce ohne Ende: Provider sperrt nun doch"), muss man sich über den Zensurversuch an sich Sorgen machen. Auch im Ausland macht man sich darüber so seine Gedanken, so z.B. bei Slashdot, wo man auf Zensurversuche in China oder Saudi-Arabien verweist. [ 23.11.2001] ![]() Heute in meiner Mailbox: Eine EMail mit dem Titel: "Zu downloadende Berühmtheitgeschlechtfilme". Na also, geht doch! Man muss ja nicht immer die englischen Begriffe importieren. Nur das "downloadende" gefällt mir nicht. Da müssen die Übersetzer nochmal ran. [ 22.11.2001] ![]() Warum schreibt man eigentlich Rhythmus mit "h" nach dem "r", aber Algorithmus mit "i" und ohne "h" nach dem "r"? Antworten bitte ins Forum (dann wird das auch mal benutzt ;-)). [ 22.11.2001] ![]() Achtung, das ist jetzt eine der nebensächlichsten Meldungen bisher: Ich habe gestern die Entdeckung gemacht, das es mal ein deutsches Wort gab, das "Brotzen" hieß und Wagen oder Karren bedeutete. Und da muss man ja sofort an "protzen" denken. Die Wörter sind aber etymologisch nicht miteinander verwandt. Trotzdem "protzen" ja angeblich vor allem die Deutschen mit ihren Autos. Hat unsere Sprache die Zukunft unserer Gesellschaft vorausgeahnt? Oder kann man jetzt eine linguistische Funktionalismus-Analyse dahingehend machen, dass wir unterbewußt ein System in uns tragen, dass sich in solchen sprachlichen Überschneidungen erkennen läßt? Mit anderen Worten: Können wir gar nicht anders, als mit unseren Autos protzen? [ 22.11.2001] ![]() Eigentlich technisch ein ganz normaler Vorgang - und doch irgendwie seltsam: Google frißt sich regelmäßig selbst auf und speichert sich in sich selbst. Sieht dann so aus. Und das interessanteste: Was passiert, wenn Google jetzt diesen Link von seiner Selbstspeicherung cached? [ 21.11.2001] ![]() Ach, wie günstig:
Gefunden bei Fireball [ 20.11.2001] ![]() Hab gerade eine wissenschaftliche Suchmaschine entdeckt. Scirus sucht angeblich vor allem auf Universitätsseiten und dort dann auch tiefer in der Hierarchie als andere. Angeblich findet sie auch wissenschaftliche Artikel. Bei Gelegenheit werd ich das Ding genauer testen. [ 19.11.2001] ![]() Vom Disney-Konzern hört man ja oft recht negative Sachen, z.B. die propagandistische Zusammenarbeit mit der amerikanischen Regierung im Zweiten Weltkrieg. Auch sonst war Disney für mich immer ein kapitalistisches Blenderunternehmen (schwache Argumentation, ich weiß), richtig begeistert war ich nur von den eigenwilligen Carl-Barks-Geschichten. Egal, jedenfalls war ich angenehm überrascht, als ich von der Offenheit des Konzerns gegenüber Homosexualität las. Auch in Sachen Pornographie im Internet scheinen die recht liberal zu denken. Witzigerweise stammen alle diese positiven Argumente von einer Seite, die damit zum Boykott gegen Disney aufrufen will, nämlich einer christlichen Mission. Hmmm - so unterschiedlich können die Meinungen sein, die ein paar Fakten hervorrufen. Mit anderen Worten: Der Schuß ging nach hinten los. Gefunden bei Boingboing [ 19.11.2001] ![]() Was für eine Ehre: Peter Praschl listet mein Log unter der Rubrik Lotophagen. Das ist eine ganz besondere Ehre, denn diese Inselbewohner aus der Odysee sind nach der Frucht dieser Insel benannt, die, wenn man sie aß, jeden Drang heimzukehren auslöschte. Ich interpretiere das dahingehend, dass jeder, der auf meine Seite kommt, den Drang verliert, heimzugehen. Hmmm. Kann ich mir allerdings nicht ganz vorstellen. (Das oben genannte Wissen beruht übrigens nur auf meiner Begabung, eine Suchmaschine bedienen zu können). [ 19.11.2001] ![]() Gabriele Hoofacker, Chefin der Journalistenakademie in München, schreibt einen Artikel in Telepolis über Quellenkritik in Krisenzeiten. Sie redet über zwei Positionen, über die des klassischen Journalismus und die des Jedermann-Journalismus im Internet Internets. Unter letzteren zähle ich jetzt mal wahllos sowohl soetwas wie Indymedia als auch Lieschen Müllers Weblog. Dabei schafft sie einen recht guten Mittelweg: Ohne die neuen Formen des Publizierens unterzubewerten, entdeckt sie die genuinen Pflichten (und hoffentlich Fähigkeiten)des professionellen Journalisten: Die beobachteten Erscheinungen richtig einordnen. Was mich daran stört ist der Glaube, es gäbe eine "richtige" Einordnung. Wo ich aber zustimme: Nur wer in einer so großen Verantwortung steht wie ein profesioneller Journalist, ordnet so ein, wie es die meisten für richtig halten. Und wirkt damit integrierender. [ 17.11.2001] ![]() 8888888888 888 88888 88 88 88 88 88 88 8888 88 88 88 88888 88 88 888888888 88 88 88888888 88 88 88 88 888888 88 88 88 888 88888 888888 88 88 88 88 88 88 88 88 88 8888 88 88 88 88888 8888 888 888 888888888 88 88 88 88 88 88 88 88 8888888 /~\ |oo ) _\=/_ ___ / _ \ / ()\ //|/.\|\\ |_|_____|_ || \_/ || | | === | | || |\ /| || |_| O |_| # \_ _/ # || O || | | | ||__*__|| | | | |~ \___/ ~| []|[] /=\ /=\ /=\ | | | [_]_[_]_[_]________/_]_[_\___Eine beeinruckende Arbeit! Der ganze Film wurde in ASCII-Zeichen umgesetzt und animiert. Soetwas hätte ich mir früher immer gewünscht, als ich noch mit 2400 Baud durch Kuperleitungen rauschte. Wenn ich richtiger Star-Wars-Fan wäre, würde ich mir das ganze sogar mit einer Tüte Popcorn in Ruhe anschauen. Und übrigens: DivX ist gegen diesen Komprimierungsgrad doch nix, oder? Gefunden bei Boingboing Zum Ansehen des Films braucht man ein Telnet-Programm. Windows-User können unter Start/Ausführen "telnet towel.blinkenlights.nl" eingeben [ 16.11.2001] ![]() ... und zwar als Wurfgeschosse. Ein User kommentierte mit seiner Kamera die Einzelteile seines PowerPCs nach dem Versand per UPS. Gut kann ich mir den archischen Wettbewerb in irgendeiner Versandhalle in Winnipeg vorstellen, in der zwei schlichte aber kräftige Spaßvögel im Schein der Neonleuchten um fünf Uhr morgens per Power-PC-Weitwurf ihre Kräfte messen. Was für ein Sport! Gefunden bei Boingboing [ 16.11.2001] ![]() Exakt seit heute ist der erste Band von Manuell Castells "Das Informationszeitalter" auf deutsch erhältlich (laut Verlag). Der Soziologe Castells hat in diesem Mammutprojekt die Entwicklung der (westlichen?) Gesellschaft von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft untersucht. Mehr kann ich zu dem Werk nicht sagen, meine Freunde an der Uni sind hocherfreut, ich stehe den Soziologen allgemein wegen ihrem eisenharten Empirismus immer skeptisch gegenüber - aber vielleicht kann dieses Buch meine Vorurteile verringern. Das Thema ist dazu auf jeden Fall interessant genug. [ 16.11.2001] ![]() Die einizge ernsthafte Konkurrenz zu Google, die Firma FAST, bietet auf ihrer Suchseite nun auch eine Nachrichtensuche an (auf "News" klicken). Die Aktualität übertrifft Daypop bei weitem, man bekommt in Minuten angezeigt, wann ein Beitrag zuletzt gespidert wurde. Und das sind oft nur so um die 30. Nachteil: Weblogs werden nicht gespidert :-( [ 16.11.2001] ![]() Leider liefen hier nun seit zwei Tagen keine Scripts mehr, deshalb konnte ich nichts mehr veröffentlichen (außer per FTP vielleicht). Und natürlich gingen auch die schönen neuen Redirect-Links nicht mehr. Ich überlege momentan intensiv einen Server-Umzug... [ 14.11.2001] ![]() Dieses wissenschaftliche peer-reviewed Magazin namens First Monday wartet immer mit einigen interessanten Texten auf. Die Länge der Texte ist ebenfalls wissenschaftlich, so dass man schon sehr interessiert sein muss an einem Thema, um es zu lesen. Aber dann übertrifft es eben auch die anderen Medien an Ausführlichkeit. In der aktuellen Ausgabe Themen wie Napster und Online-Erziehung in Schule und für die Demokratie. [ 13.11.2001] ![]() ![]() [ 13.11.2001] ![]() Die Statistiken von Webtrendslive.com nerven mich schon seit geraumer Zeit, deshalb habe ich jetzt gewechselt zu einem eigenen Perl-Script. Der Riesenvorteil zusätzlich: Durch Redirect-Scripts kann ich nun auch die User erkennen, die über das RSS-File meine Links anklicken. Weil das vorher nicht ging, habe ich in meinem RSS-Feed nur Überschriften bereitgestellt. Dazu gibt es nun keinen Grund mehr - ich sehe nun so oder so wieviele (klickende) Leser ich habe. Für alle Interessierte: Das geniale Perlscript ist von Zoltan Milosevic. [ 12.11.2001] ![]() Heute kam es leider schon wieder zu einer zeitweisen Unerreichbarkeit meiner schönen Seite. Ich überlege ernsthaft, den Provider zu wechseln. Wer kennt zuverlässige Low-Cost-Provider, die Perl und SSI anbieten? Antworten bitte an kerlone@uni.de [9.11.2001] ![]() Die Entwicklung des Computerspiels Pong Telepolis liefert mal wieder eine hervorragende Leistung für die Niederschrift der Geschichte des Computerspiels ab. In einem umfangreichen und lesenswerten Artikel wird die Geschichte des Computerspiels Pong (über den Spielautomaten bis zur Heimkonsole) verfolgt. Zahlreiche weiterführende Links und Buchtipps. Weiter so! [9.11.2001] ![]() Greatest Hits Of The Backstreet-Boys - nanu? Wie schnell die Zeit doch vergeht. Gerade noch Helden zwischen Teddybär und Jugendliebe, heben sie sich jetzt schon in den Olymp einer vergangenen Epoche. "Greatest Hits" von den Backstreet Boys. Aber wo sind die neuen Götter aktueller Teenie-Kosmologien? [8.11.2001] ![]() Mächtig was im Busch: Mpeg-21 Wurde heute in der Uni-Kantine gleich von zwei eigentlich nicht so versierten Computer-Usern auf Mpeg-21 hingewiesen. Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Es soll in Zukunft einmal so etwas wie Flash werden, nur stärker filmorientiert. So stelle ich mir das zumindest vor. Aber durchaus mit multimedialen Funktionalitäten. Klingt ja interessant - vor allem für den Online-Journalismus. Die bisher veröffentlichten Dokumente sind allerdings noch sehr vage - und obendrein schwer verdaulich ... [8.11.2001] ![]() PDA am Handgelenk? Hab ich schon längst! Der Schockwellenreiter träumt vom PDA am Handgelenk, die dort zitierten Gesellen von Heise.de anscheinend auch. Und mich ergreift wieder die gewisse auftrumpfende Freude eines Early Adopters, da ich schon vor zwei Jahren so ein Ding gekauft habe. Nennt sich OnHandPC, wurde bereits 1998 in Japan als Ruputer verkauft, hat 2MB Speicher, ein eigenes Betriebssystem, eine Infrarotschnittstelle, eine Docking-Station, einen Joystick und eine C-Entwicklungsumgebung, von der auch umfangreich Gebrauch gemacht wird. Vor kurzem kam z.B. ein Schachspiel heraus, und ein Flugsimulator ist in Arbeit. Und very basic HTML kann man damit auch schon lesen. (Adress- und Terminverwaltung via PC ist übrigens als Standard-Software dabei). Warum bin ich einer der wenigen in Deutschland, die mit soetwas herumlaufen und die Entwicklungsstufe des Palm übersprungen haben? [5.11.2001] ![]() Ist der Macintosh eigentlich ein Rechner? ![]() [5.11.2001] ![]() Das erstaunlich umfangreiche Archiv des Internets Eigentlich wunder ich mich, dass ich das nun schon eine Woche weiß, aber es in anderen Weblogs noch nicht gelesen habe. Dabei ist es eine recht spannende Sache: Die Wayback-Maschine. Fast alle Seiten, nach denen ich bisher gesucht habe, habe ich dort in früheren Versionen gefunden. Geht teilweise bis 1996 zurück. Beruhigend für andere Weblogger: Die anderen tollen Weblogs mit den tollen Layouts und Funktionen(z.B. hinterding oder schockwellenreiter) haben auch mal klein angefangen. Beruhigend für mich: Layout wird sich bei mir kaum mehr ändern ;-) Oops, Worldwideklein hatte die Maschine schon erwähnt. Na wenigstens einer. [5.11.2001] ![]() Neues Wort entdeckt: ghulisch Heute ist mir in meinen Texten ein Wort untergekommen, dass ich bisher noch nirgends gelesen habe (das kommt öfters vor), dass aber auch nicht im Duden stand (auch nicht im mehrbändigen - das kam noch nie vor). Und Google listet das Wort gerade einmal (!) auf ("Dunkle Augen blitzten ghulisch" - sagt auch nicht viel). Aber das bedeutet, es wird benutzt. Eine Anfrage beim Wortschatz-Lexikon der Uni Leipzig brachte auch nichts (Dieses Lexikon ist übrigens eine ganz tolle Sache: dort findet man immer einen inofiziellen aktuellen Gebrauchswortschatz; über die Suche erfährt man etwas über die Verwendungshäufigkeit eines Wortes). Schließlich lieferte ein Eintrag in einem (recht großen!) Englisch-Nachschlagewerk die Lösung: das Wort ist aus dem Englischen von "ghulic" entlehnt und bezeichnet dort einen Geist, der an den Toten nagt (bzw. das Adjektiv dazu). Damit kann durchaus auch eine Person gemeint sein, die sich für Tote interessiert. Jetzt wissen wir das also auch. Wie ich da draufgekommen bin? Ich glaub es gab mal ein Computerspiel, dass hieß Ghouls 'n Ghosts. Wie klug von meiner Mutter, mir einen Amiga zu schenken. Und immer noch profitier ich davon. [3.11.2001] ![]() Der berühmteste Link Deutschlands ist wieder da ![]() Gefunden bei heise [2.11.2001] ![]() Noch mehr Beweise für die inszenierte Mondlandung Laut Ingo Hinterding - oder sagen wir besser: laut Spiegel - wollten die Russen ja angeblich die Apollo 11 abschiessen. Die Amis waren aber schlauer, und haben aus Sicherheitsgründen die ganze Mondlandung nur inszeniert, spöttelt Ingo. Letztere Tatsache kann man laut Hinterding bei heise nachlesen. So weit so gut. Aber wieso zitiert Ingo da heise.de? Wo es doch die detailliertesten, besten und unumstrittensten Beweise über die Fälschung der Mondlandung nur - und zwar nur! - auf dieser Seite gibt. Hihi. [1.11.2001] ![]() Kung-Fu-Mumie: Spaß für die Breitband-Mafia Online-Film-Serie über Kung-Fu-Studenten. Erstklassig gemachte Parodie. Anscheinend von Semi-Profis ... Wirklich witzig war die Kung-Fu-Mumie! Gefunden bei Boingboing [1.11.2001] ![]() Auf Nimmerwiedersehen, Tuvalu! Tuvalu kennt man noch, vom Wechsel ins neue Jahrtausend, oder von der begehrten Domain ".tv". Und jetzt? "Just as Tuvalu has traded in its virtual domain, it is about to lose its real one", schreibt der Guardian. Durch die Klimaerwärmung steigt der Wasserpegel ... und schon im nächsten Jahr werden die ersten Bewohner evakuiert werden müssen. Höchste Zeit, die aktuelle Klimakonferenz in Marokko genauer zu verfolgen. [1.11.2001] ![]() Webstatistik: Die Regierung liest mit! ![]() [00.11.2001] ![]() Template Text Template Beginn des monatlichen Logbuchs |
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